41 360
"Lady of Bismarck"
Im Jahre 1977 wurde die "Dampflok-Arbeitsgemeinschaft Oberhausen" (später "DTO Dampfloktradition Oberhausen") von einer kleinen Gruppe
von Dampflokbegeisterten gegründet.
Sie sammelten Geld und erstanden die von
der Fa. Jung in Jungenthal bei Kirchen an der Sieg gebauten und
am 20. Juli 1940 ausgelieferten Dampflok 41 360
von der Deutschen Bundesbahn. Die alte Lady befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem sehr
desolaten Zustand.
Es dauerte sieben Jahre sie wieder in einem betriebsfähigen Zustand
zurückzuführen. Das Geld hierfür erwirtschafteten sie durch Souvenirverkäufe und Eigenzuwendungen.
Im Jahre 1985 bestand die Lok die vorgeschriebenen Prüfungen und konnte wieder für
den Einsatz zugelassen werden. In demselben Jahr hatte sie ihren ersten großen Auftritt bei
der Feier "150 Jahre Eisenbahnen in Deutschland" in Nürnberg. Seither stellt sie jedes Jahr
auf vielen Veranstaltungen ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis.
Die Ölfeuerung
erwies sich im Museumsbetrieb rasch als Vorteil: Der flüssige Brennstoff kann mit
dem Tankwagen angeliefert werden und es werden keine Einrichtungen wie Kohlebunker benötigt.
Desweiteren entstehen keine Verbrennungsrückstände wie Asche, so daß sie keine Schlacke-
und Löschegruben gebraucht werden. Auch der Funkenflug stellt kein Problem dar. Ein weiterer
Vorteil der Ölfeuerung ist die größere Reichweite. Aber auf alle "Annehmlichkeiten"
kann eine ölgefeuerte Dampflok wie die 41 360 nicht verzichten: wie ihre kohlegefeuerten
Schwestern benötigt sie große Mengen
Wasser. Da aber die alten Lokwasserkräne inzwischen eine Rarität sind, müssen
Feuerlöschhydranten herhalten.
Kleine Bildergalerie
Insgesamt kann der Verbleib von 13 DB-Loks der 41er Baureihe nachgewiesen werden,
jedoch nur ein geringer Teil der Lokomotiven ist einsatzbereit. Neben 41 360 der
die Dampflok-Arbeitsgemeinschaft Oberhausen sind 41 105 und 41 241
bei der Stoom Stichting Nederland in den Niederlanden erhalten geblieben. Im Bahnpark Augsburg ist die
betriebsfähige 41 018 der Dampflok-Gesellschaft München stationiert.
41 113 befindet sich im Technikmuseum Sinsheim und die Osnabrücker Dampflokfreunde bemühen sich um
die betriebsfähige Aufarbeitung der 41 052, die lange Zeit als Denkmal in Osnabrück-Schinkel stand.
Typ |
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2 Zylinder-Heißdampflok |
Achsfolge |
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1`D1` |
∅ Treibrad |
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1600 mm |
∅ Laufrad |
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1000 mm |
∅ hinteres Laufrad |
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1250 mm |
Länge über Puffer |
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23905 mm |
Höchstgeschwindigkeit |
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90 km/h |
Kesseldruck |
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16 bar |
PSi (indizierte Leistung PS/KW) |
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1975 |
Verdampfungsheizfläche |
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177,54 m² |
∅ Zylinder |
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520 mm |
Kolbenhub |
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720 mm |
Achslast |
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max. 20,2 t |
Reibungslast |
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74,5 t |
Lokdienstlast ( m. 2/3 Vorräten) |
|
163,0 t |
Öl- und Wasservorräte |
|
12 m³ / 34 m³ |
Leider gibt es den Verein "Dampflok-Tradition Oberhausen e.V. " seit 2016 nicht mehr. 41 360 gehörte zwar nicht zur Insolvenzmasse, jedoch ist mir ihr Verbleib unbekannt. Falls jemand Infos hierzu hat, freue ich mich über eine
Nachricht.
Die Steuerung:. Zeichnerische Darstellung der Steuerung der 41 360 und Animation einer Heusinger Steuerung.
© Michaela Barz-Berg
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⚒ Glückauf! ⚒