Der Waschtisch
Ein Waschtisch stand früher in jedes Schlafzimmer. Erst ab den 50er Jahren gehörte ein Badezimmer zur Standardausrüstung von neu gebauten Wohnräumen.
Altbauten wurden nach und nach mit Bäder ausgestattet. An einem Waschtisch kann man sich natürlich auch heute noch Gesicht und Oberkörper vor
dem Zubettgehen und nach dem Aufstehen waschen. Aber er dient zumeist nur als schönes nostalgisches Stück in der Wohnung.
Die Kommoden mit zwei kleinen nebeneinander liegenden Schubladen und zwei breiten, unteren Schubladen verfügen über eine wasserunempfindliche Platte
zumeist aus weißem Marmor, seltener rotem Marmor oder sie haben eine lackierte Holzplatte. Zu einem Waschtisch gehörte eine Waschtischgarnitur bestehend
aus Krug und Schüssel. Daneben gab es oft eine Bürsten- und Seifendose und - einen Nachttopf. Die Utensilien waren als einheitlicher Satz aus Porzellan,
Steingut oder Fayence gefertigt. Als Seife wurde Kernseife genutzt, die es in Stangen gab. Feine, parfümierte Toilettenseife wurde nur sonntags,
an Feiertagen und zu besonderen Gelegenheiten genutzt, da sie sehr teuer war.
Das benötigte Wasser mußte von der Pumpe hereingeholt werden. Das benutzte Wasser wurde in einem Eimer gesammelt, der neben dem Waschtisch stand
und mußte auch wieder entsorgt werden. Das war besonders Männern zu umständlich, diese wuschen sich oft lieber weiterhin an der Pumpe.
© Michaela Barz-Berg
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